WEIMAR – ERFURT | Reise November 2023
Angereist aus verschiedenen Orten des deutschsprachigen Raumes fanden wir uns am ersten Abend zu einem Begrüßungstoast und kurzer Kennenlernen Runde ein.
Das erste gemeinsame Abendessen in den Hallen des legendären Hotels ELEPHANT, der unbestrittenen Nummer 1 am Ort, fand im hauseigenen Hotelrestaurant statt. Wir nahmen uns ausgiebig Zeit zum geselligen Beieinandersein und schon die erste Möglichkeit, die lokale Küche Thüringens kennenzulernen.
Am darauffolgenden Vormittag erlebten wir eine einführende Stadtführung mit der- uns so angekündigten- besten Fremdenführerin der Stadt. Das haben wir auch so genossen- zusätzlich zu allen wunderbaren Bauwerken und Besichtigungen auch die wunderbar herbstliche Laubfärbung- welche sich ausgiebig im Park der Stadt zeigte. Während dieses Spaziergangs bekamen wir schon einen ersten aussagekräftigen Eindruck der Bedeutung dieser Gegend mit ihrer Geschichte und Kultur im Rahmen des deutsch- europäischen Kontexts in den unterschiedlichen Zeitepochen.
Während unseres Aufenthaltes wurde es noch detaillierter, was dies bedeutet. Mit den Besichtigungen der entsprechenden Hotspots wie Goethes Wohnhaus, der Anna Amalia Bibliothek und dem Bauhaus Museum bekamen wir einen guten Überblick. Am Abend gab es gleich die nächste Möglichkeit die rustikale thüringische Küche zu erleben in unserer netten Gesellschaft.
An dieser Stelle eine meiner geliebten historischen Ausführungen: Das heutige Thüringen, und auch der Freistaat Sachsen, beruhen auf dem Erbe der Wettiner, einem der drei ältesten deutschen Adelsgeschlechter. Aufgrund der komplizierten Erbteilungen kam es 1485 zur sogenannten Leipziger Teilung, wo sich die beiden Brüder Ernst und Albert die Erblande teilten. Die ernestinische Linie teilte sich weiter in kleinere Herzogtümer auf (Sachsen- Coburg, Sachsen- Weimar- Eisenach u.v.a.), deshalb gibt es in Thüringen die größte Dichte Europas an Herzogtümern mit den entsprechenden Burgen und Schlössern. In Sachsen war die albertinische Linie vorherrschend mit einem einzigen Landesfürsten, der auch eine der sieben Stimmen der Wahl des deutschen Kaiser innehatte. Sachsen wurde 1806 zum Königreich- immer in Konkurrenz zum Königreich Preußen.
Der Tag darauf führte uns per Bus nach Erfurt, der Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen.
Zurück zu unserem Tag in Erfurt. Dort wurden wir begleitet von der mdr Journalistin Antje Kirsten. Zunächst besichtigten wir das brandneue UNESCO Weltkulturerbe in Erfurt im alten jüdischen Viertel, die mittelalterliche Mikwe und Synagoge mit dem spektakulären Goldschatz, der in den letzten Jahren infolge Bauarbeiten gefunden wurde.
Danach schlenderten wir gemütlich über die berühmte Krämerbrücke des Flüsschens Gera, welche mit sehr hübschen kleinen Fachwerkhäuschen regelrecht zugebaut ist.
Zur Mittagspause genossen wir wieder zünftig lokale Küche, wie Gänsebraten, Rotkraut und Thüringer Klöße, hausgemachte Thüringer Sülze oder ähnlich erfolgreiche kulinarische Genüsse. Pünktlich zur bevorstehenden Adventszeit sogar schon mit Glühwein. Als Dessert fungierte die bekannte Eisfabrik auf der Krämerbrücke. Ein würdiger Abschluss dieser großartigen Mahlzeit.
Weiter ging es zu Fuß durch die wunderschönen Gassen mit erstaunlich authentischem Mittelalterflair in Richtung Augustinerkloster, wo Martin Luther- nach seinem Jura Studium an der Erfurter Universität- nach denkwürdigen Lebensereignis als Mönch eingetreten ist. Alles weitere ist Geschichte- wie so immer.
Abschließend besichtigten wir den markanten Dom zu Erfurt, der als die Kathedrale des katholischen Bistums Erfurt fungiert- im überwiegend protestantischen Thüringen. Nach Erklimmen der über 70 Domstufen wurden wir mit einem beeindruckenden Innenraum mit herrlichem Chorgestühl und Hochaltar belohnt.
Nach der Rückkehr nach Weimar wartete eine besondere Abendgestaltung auf uns, und zwar ein Symphoniekonzert der berühmten Weimarer Staatskapelle, einem der traditionellen Orchester weltweit (eigentlich leicht nachvollziehbar).
Das Programm war sehr österreichisch geprägt mit Anton Bruckner und Dirigent Bertrand de Billy.
Geselligkeit war auch an diesem Abend wieder auf der Agenda- wie eigentlich immer- bei einem gemeinsamen good night Drink in der von uns geschätzten Hotel Bar.
Am nächsten Tag wurden wir persönlich vom Bürgermeister Ralph Kirsten in seinen heiligen Hallen empfangen. Seine detaillierten Ausführungen zur vielseitigen Aufgabe eines engagierten Bürgermeisters in Weimar waren sehr bereichernd für uns.
Von dort ging es weiter mit einer zusammenfassenden sehr informativen Stadtrundfahrt- alles in allem ein rundes und schlüssiges Ende dieser besonderen Reise. Natürlich nicht, bevor wir am Abend einen würdevollen Abschied in einem wunderbaren lokalen Restaurant begingen.
Am Morgen danach genossen wir entsprechend der verbleibenden Zeit ein letztes Mal das ausgezeichnete und ausgiebige Frühstück des Hotels, bevor alle Reiseteilnehmer die Rückreise antraten.
Abschließend fasse ich von meiner Seite zusammen, dass es eine sehr informative, ausgewogene und entspannte Reise war. Die Eindrücke von einer Gegend, die historisch und kulturell so wertvoll ist, werden uns noch länger begleiten.
Ganz im Sinne meines Reisekonzeptes: Kultur in verschiedenen Facetten, lokale Kulinarik und beste Gesellschaft.